Jürgen Mothes, ein herausragender Zeithistoriker aus Leipzig, dessen Untersuchungen zur Kommunistischen Internationale und ihrer Einwirkung auf die revolutionären Bewegungen in Lateinamerika ein ganzes Forschungsfeld nachhaltig geprägt haben, starb am 5. Oktober 1996 unerwartet im Alter von fünfzig Jahren. Seine Schriften, zum Teil als Entwürfe hinterlassen, enthalten die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschungen. Mit dem vorliegenden Sammelband sollen sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Besonders beeindruckend ist das Material über verschiedene Persönlichkeiten aus der lateinamerikanischen Linken, das Mothes hier der Forschung zur Verfügung stellt. Sämtliche abgedruckten Texte beziehen sich auf die Vorgänge der Jahre 1927 bis 1932. Mothes selbst hat sie als »Schlüsseljahre« verstanden, in denen sich das Schicksal der revolutionären Bewegung im weltweiten Maßstab entschied: Der Sieg Stalins über seine letzten Widersacher hatte einschneidende und letztlich verheerende Folgen für die fortan von ihm kontrollierte kommunistische Bewegung.