Die Partei DIE LINKE speist sich aus Quellen, die in der Zeit zwischen der Mitte des 19. und der Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem der deutschen Arbeiterbewegung entsprangen. Oftmals in Abgrenzung voneinander, nicht selten auch als Zerfallsprodukte nach großen Krisen entstanden, schwankte unter den verschiedenen Strömungen das Klima zwischen offener Feindschaft, die sich bis in kollektiven Hass steigern konnte, und – günstigstenfalls – unausgesprochenen Unterstellungen.
Über Jahrzehnte redeten Gewerkschaftler und Sozialdemokraten einerseits sowie Kommunisten, Trotzkisten, Linkssozialisten und Linkssozialdemokraten andererseits – untereinander meist ebenfalls heftig in Fehde – häufig mehr übereinander als miteinander, und das nur selten gut. Für die Partei DIE LINKE ist es Zeit, sich dieser Vergangenheit zu stellen – nicht zuletzt, um die Freiheit zu gewinnen, die jede Zukunft benötigt, die mehr sein soll als die ewig gleiche Wiederholung einer alles andere als glorrreichen Vergangenheit.
Aus dem Inhalt:
Lothar Bisky
Vorwort Prolegomena
Michael Brie
Omnia sund communia. Von der Möglichkeit des Kommunismus nach seinem Scheitern
Kapitel I. Die frühe deutsche Arbeiterbewegung
Wolfgang Schröder
Im Zeichen der verschlungenen Hände: Erinnerung an die »Arbeiterverbrüderung«
Jutta Seidel
Der Internationalismus der deutschen Sozialdemokratie im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts
Kapitel II. Traditionen der deutschen Sozialdemokratie im 20. Jahrhundert
Heinz Niemann
Kontinuitäten und Brüche sozialdemokratischer Programmgeschichte – Traditionslinien linker Parteiprogramme für den Sozialismus des 21. Jahrhunderts
Manfred Hötzel
Kommunalpolitische Erfahrungen der Sozialdemokratie
Carsten Voigt
Republik und Sozialismus. Am Beispiel des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Sachsen (1924–1933)
Günter Benser
Die Sozialdemokratie 1945/1946. Neubeginn oder Rückzug in alte Lager?
Kapitel III. Der deutsche Parteikommunismus
Klaus Kinner/Elke Reuter
Der deutsche Kommunismus als Quelle emanzipatorischer Politik
Kapitel IV. Erbe und Tradition von SED und DDR
Volker Caysa
Über die Transformation des Geistes der Leipziger Bloch-Zeit in der praxisphilosophischen Debatte um und vor 1968 in der DDR
Horst Helas/Klaus Kinner
Die Linke und ihr antifaschistisches Erbe Stefan Bollinger: Erbe und Tradition der SED für die Linke