Das Leben von Arthur Ewert (1890–1959) war selbst nach den Maßstäben des »«Zeitalters der Extreme« außergewöhnlich. Fünf Jahre in den USA und Kanada hatten ihm eine Weltsicht eröffnet, die ihm bereits in den frühen 1920er-Jahren ein unverwechselbares Profil verlieh. Phrasendrescherei und Verbalradikalismus waren ihm fremd.
Dass Arthur Ewert in einen unauflöslichen Konflikt mit dem Führungsanspruch einer mächtigen und machtversessenen Gruppe, auf der Ebene der Komintern und der KPdSU (B) repräsentiert durch Jossif Stalin, auf der Ebene der KPD repräsentiert durch Ernst Thälmann, geraten musste, war zwangsläufig. 1934 ging er im Auftrag der Komintern nach Brasilien, wo er verhaftet wurde. Jorge Amado, der große brasilianische Romancier, schrieb über Ewert: »Niemals ist ein Mensch in ähnlicher Weise gemartert worden wie er. […] Ewert [… gab] mehr als sein Leben, [… er gab] seinen Verstand für das Wohl Brasiliens.«